Sonntag, 27. Dezember 2009

Bach: Fugues; Emerson String Quartet (Deutsche Grammophon)


Das Emerson Streichquartett, bei einigen Stücken verstärkt um Da-Hong Seetoo, Violine, spielt vier- und fünfstimmige Fugen aus Bachs Wohltemperiertem Clavier. Nun sind Streichinstrumente, anders als beispielsweise ein Cembalo, in ihrer Stimmung nicht auf Kompromisse angewiesen. So erklingen die vertrauten Werke "sauber", aber ungewohnt glatt. Dieser Eindruck wird zusätzlich noch durch die Interpretation unterstützt, der leider die Ecken und Kanten fehlen.
Die Arrangements stammen von Mozart, der Bachs Werke im Hause des Wiener Mäzens Baron van Swieten kennenlernte, und von seinem Zeitgenossen Emanuel Aloys Förster. So klingen die Stücke auch, wie Frühklassik; sehr kultiviert und linear vorgetragen, aber ein bisschen langweilig. Wenn es zu Bachs Zeiten schon Streichquartette gegeben hätte - der Komponist hätte für diese Besetzung ganz sicher etwas geschrieben, zumal für solche exzellenten Musiker wie die Emersons. Aber ob er ausgerechnet das Wohltemperierte Clavier für Streicher bearbeitet hätte, daran habe ich Zweifel.

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