Freitag, 15. Januar 2010

Haydn: Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze - Klenke Quartett (Berlin Classics)


Diese berühmte Passionsmusik entstand 1786 als Orchestermusik für die Karfreitagsmesse in einer spanischen Kapelle - eine Einleitung, sieben durchweg langsame Instrumentalsätze plus abschließendes Presto-Erdbeben, konzipiert als Meditationsmusik zwischen den Lesungen. Einige Jahre später schrieb Haydn eine Bearbeitung dieses Werkes für Streichquartett; und in dieser Fassung wurde es weithin bekannt.
Die vier Musikerinnen des Klenke Quartetts, durchweg Absolventinnen der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar, nehmen die Sieben Worte mit einem weichen, leichten Ton - und eher zurückhaltend als überzogen dramatisch. Mit präzisem, überlegtem Spiel tasten sie sich voran; der Zuhörer erlebt mit ihnen den leidenden und sterbenden Christus, und die Erschütterung angesichts seines Todes. Diese Interpretation ist stets souverän, und ebenso sensibel wie intelligent. Eines wird mehr als deutlich: Hier lässt sich ein Ensemble vernehmen, von dem man noch sehr viel erwarten darf.

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