Sonntag, 21. März 2010

Loeillet: Flötensonaten (Naxos)

Der Familie Loeillet sind zahlreiche Werke für Blockflöte zu verdanken. Es ist nicht immer ganz einfach, die Urheber auseinanderzuhalten. Jean Baptiste Loeillet (1688-um 1720), der die Sonaten schuf, die auf dieser CD zu hören sind, nannte sich "de Gant", also "aus Gent", um sich von seinem Cousin gleichen Namens (1680-1730) zu unter- scheiden, der wiederum meistens John Loeillet of London genannt wird. Dessen jüngerer Bruder Jacob Jean Baptiste Loeillet (1685-1748) komponierte ebenfalls für das Instrument, das sich im Barockzeitalter großer Beliebtheit erfreute. 
Entsprechend virtuos sind viele der barocken Blockflöten-Sonaten; wer das Instrument in seiner Jugend - Spelemann, fang an! - als Einstieg in den Musikunterricht kennengelernt hat, der wird vermutlich staunend feststellen, dass man damit auch "richtig" Musik machen kann. 
Daniel Rothert, geboren 1975 in Cuxhaven, spielt seit seinem sieben- ten Lebensjahr Blockflöte. Er hat Blockflöte und Traversflöte studiert, und nach seinem Konzertexamen 2003 bei dem Label Naxos bereits die ersten hochgelobten Einspielungen von Werken Telemanns und Vivaldis vorgelegt. Seine Loeillet-CD dürfte ebenfalls mit großem Interesse aufgenommen werden. Denn Aufnahmen der Werke dieses Komponisten sind ohnehin rar. Und Rothert spielt seine diversen Blockflöten - durch alle Bautypen und Stimmungen hinweg - brillant; allenfalls etwas mehr dynamische Differenzierung würde man sich hier und da wünschen. Das gilt ebenso für das Continuo, das mit der jungen amerikanischen Cellistin Vanessa Young und Ketil Haugsand am Cembalo exzellent besetzt ist.

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