Samstag, 17. Juli 2010

Schumann - Harada (Audite)

Hideyo Harada spielt drei frühe Schlüsselwerke von Robert Schumann: Die Fantasie C-Dur
op. 17, die Kreisleriana op. 16 und die Arabeske op. 18 sind vor seiner Hochzeit mit Clara Wieck entstan- den. Das hätte eine interessante Kombination sein können.
Die Interpretation der Pianistin aber kann mich nicht begeistern. Statt Struktur und Gestalt gibts jede Menge Tempo-Varianten, in bunter Mischung und ohne er- kennbare Funktion: Rubato, ritar- dando, rallentando, a piacimentoSchumann selbst meint in seinen Musikalischen Haus- und Lebensregeln: "Spiele im Takte. Das Spiel mancher Virtuosen ist wie der Gang eines Betrunkenen. Solche nimm dir nicht zum Muster." Das ist, denke ich, eine klare Anweisung; ein Profi sollte gute Gründe haben, wenn er doch anders gestaltet. Und die Kreisleriana hat Schumann seinem Freunde Chopin zugeeignet - davon höre ich hier aber nichts. Diese Super-Audio- CD bietet Romantik mit viel Zuckerguss, für die höhere Tochter, das ist eine Einspielung zum Gruseln! Schade drum.

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