Mittwoch, 22. Dezember 2010

Händel: Messiah; Budday (K&K)

Andreas Otto Grimminger und Josef-Stefan Kindler dokumen- tieren seit vielen Jahren in exzellenten Mitschnitten auf ihrem Label K & K Konzerte im Kloster Maulbronn. 1147 gegründet, ist es ein eindrucksvolles Zeugnis der Zisterzienserkultur - und die besterhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen. Seit 1993 gehört Kloster Maulbronn zum Unesco-Weltkulturerbe.
Jürgen Budday, Musiklehrer am Evangelisch-theologischen Se- minar Maulbronn, Kirchenmusikdirektor und Leiter der Konzerte im Kloster Maulbronn, der Kantorei Maulbronn und des Maulbronner Kammerchores, hat sich ganz besonders den Oratorien Händels verschrieben, und im Laufe der Jahre etliche davon im Rahmen der Kloster-Konzerte aufgeführt. 
Die vorliegende CD dokumentiert ein Konzert vom September 2005, bei dem Händels Messias erklang - selbstverständlich in englischer Sprache, und in einer Fassung aus dem Jahre 1748, in der Budday so viel wie möglich von den Absichten des Komponisten deutlich machen wollte. So griff er auf die Ripieno-Vorschriften der Dubliner Partitur zurück, und erzielt damit außerordentlich interessante dyna- mische Effekte - für jedermann hörbar unter anderem am Beginn des legendären Halleluja-Chores. Dabei geht es nicht nur um die Differen- zierung zwischen "laut" und "leise"; mit der barocken "Terrassendyna- mik" verbunden ist in diesem Falle auch ein ganz erstaunlicher Zuwachs in der Palette der verfügbaren Klangfarben. Das macht diese Einspielung spannend - und der ganz außerordentlich gut studierte Maulbronner Kammerchor, in Verbindung mit der versierten Hannoverschen Hofkapelle, die hier auf rekonstruierten historischen Instrumenten spielt, und bei einem Stimmton von 415 Hertz. Die Solisten - Miriam Allan, Sopran, Michael Chance, Countertenor, Mark LeBrocq, Tenor und Christopher Purves, Bass - sind solide, aber ich finde sie nicht überragend.

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