Freitag, 4. Mai 2012

Kuhlau: Oeuvres pour Flutes (Premiers Horizons)

Dies ist der Mitschnitt eines denkwürdigen Konzertes, das am 18. Dezember 1987 im Münchner Herkulessaal stattgefunden hat. Das Programm ist spannend, denn es erklingen ausgesprochene Rari- täten, vorgestellt von renommier- ten Solisten.
Zu hören sind Jean-Pierre Rampal (1922 bis 2000), seine Schüler András Adorján, William Bennett und Ransom Wilson, Michel De- bost, Hiroshi Hari, Aurèle Nicolet, das Kuhlau-Kvartet, bestehend aus den dänischen Flötisten Toke Lund Christiansen, Bent Larsen, Ole Birger Pedersen und Henrik Svitzer, sowie die Harfenistin Sonja Gislinge. Elf Flötisten also sind zu diesem Kuhlaufest aufgeboten - und die Musik, die sie spielen, ist wundervoll. 
Sie stammt von Friedrich Daniel Rudolph Kuhlau (1786 bis 1832). Er kam in dem norddeutschen Städtchen Uelzen als Sohn eines Militär- musikers zur Welt, erhielt seine musikalische Ausbildung in Braun- schweig und in Hamburg, und floh schließlich 1810 nach Dänemark, um nicht in Napoleons Armee dienen zu müssen. In Kopenhagen wirkte er zunächst als Kammermusicus und Flötist in der Hofkapelle. 1813 wurde er dänischer Staatsbürger, und er gilt als der dänische Nationalkomponist seiner Zeit. Insbesondere seine Bemühungen um die dänische Oper führten dazu, dass Kuhlau gefeiert, zum Professor und königlich dänischen Hofkomponisten ernannt und vom Kapell- dienst befreit wurde. 
Jedem Flötisten ist sein Name bekannt, denn Kuhlau schuf zahlreiche Werke für Flöte - darunter herrliche Duette, Trios und sogar ein bedeutendes Quartett. Um den Komponisten zu ehren, haben die Flötisten etliche davon neu arrangiert - denn beispielsweise das Trio G-Dur op. 119 lässt sich nicht nur mit zwei Flöten und Klavier auffüh- ren, wie von Kuhlau einst vorgesehen, sondern durchaus auch durch ein Flötenensemble - wenn es denn so virtuos ist, wie das hier konzer- tierende. Die Musiker, die an dieser Einspielung mitgewirkt haben, stellt allerdings kein noch so anspruchsvolles Arrangement vor Pro- bleme. Sie spielen stets vorbildlich, klangschön und mit einer Homo- genität, die sehr beeindruckt. 

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