Freitag, 11. Mai 2012

La sacqueboute (Flora)

"Il faut que j'avoüe que la pre- mière fois que j'oüis sonner de la sacqueboute, j'admirai presque autant l'addresse de cellui qui s'en servoit que l'artifice de cellui qui l'a inventée; j'acoit que sans diffi- culté l'inventeur mérite beaucoup plus de loüange", schrieb Pierre Trichet 1640 in seinem Traité des instruments de musique. Die Zug- vorrichtung gab dem Instrument, zumindest im Französischen, Spanischen und Englischen, mögli- cherweise seinen Namen. Denn wer die Posaune spielt, der muss in der Tat nicht nur blasen, sondern auch ziehen und drücken - sac- quer und bouter, im Landsknechtjargon
Im 16. Jahrhundert eroberte das Blasinstrument ganz Europa. Die Posaune erklang in der Kirche ebenso wie im Theater, im Ballsaal ebenso wie im Militärorchester. In Venedig erklang sie gemeinsam mit dem Zink in den Werken von Giovanni Gabrieli, Claudio Monte- verdi oder Heinrich Schütz. Welche Virtuosität die Posaunisten zu Beginn des 17. Jahrhunderts erreichten, davon berichtet diese CD, die einige extrem anspruchsvolle Werke aus jener Zeit mit Stücken kombiniert, die die typischen Klangfarben der Posaune alter Mensur und der Krummzinken besonders gut zur Geltung bringen. 
Das Ensemble Les Sacqueboutiers aus Toulouse musiziert gemeinsam mit Michel Becquet, einem renommierten Posaunisten und Sacque- boutier, der nach vielen Berufsjahren als Soloposaunist heute die Abteilung Blechblasinstrumente am Conservatoire National Supé- rieur de Musique in Lyon leitet. Eine wunderschöne CD, die allen Freunden historischer Bläserklänge wärmstens empfohlen wird. 

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