Donnerstag, 24. Mai 2012

Mozart: Sonate per fortepiano e violino k. 296, 301, 303, 306 (Avi-Music)

Nur selten ist es dem Zuhörer ver- gönnt, Einblick in eine Komponi- stenwerkstatt zu erhalten, und dabei die Entstehung eines Genres zu beobachten. Diese CD enthält Mozarts "Mannheimer" C-Dur-So- nate KV 296 sowie drei seiner sechs Kurfürstensonaten KV 301 bis 306, die ebenfalls in Mannheim entstanden sein sollen. 
Es sind Six Sonates Pour Clavecin Ou Forté Piano Avec Accompag- nement D'un Violon, so der volle Titel, der zugleich das Ereignis andeutet, dem man hier lauschen kann: Die Entstehung der Violinsonate aus einem musikalischen Zwitter, der noch Merkmale der barocken Triosonate aufweist. Giorgio Tabacco und Francesco D'Orazio demonstrieren, wie sich aus einem Musikstück, das klar vom Tasteninstrument dominiert wird, zunehmend ein Dialog entwickelt. Ursprünglich war es die Aufgabe der Violine, den Klavierpart durch Begleitfiguren oder durch die Komplettierung der Oberstimme zu ergänzen. Doch mehr und mehr übernahm auch die Violine "echte" solistische Aufgaben. 
Pianist Tabacco hat für diese Aufgabe den Nachbau eines Fortepianos aus dem Jahre 1805 von Anton Walter ausgewählt, angefertigt 2007 von dem renommierten Klavierbauer Paul McNulty. Es ist ein wirk- lich klangschönes Instrument. D'Orazio spielt die Guarneri-Violine Comte de Cabriac von 1711. 

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