Dienstag, 5. Juni 2012

Gershwin: Rhapsody in Blue (Decca)

"Io sento Gershwin vicino al genio di Stravinskij, per cultura timbri- ca, nell'orchestrazione, e per la continua ricerca di un mondo ritmico diverso", sagt Riccardo Chailly. "Con Stefano Bollani abbiamo cercato di recuperare questo rigore della forma, molto più di quanto non avvenga nelle consuetudini della tradizione esecutiva." 
Der Gewandhauskapellmeister wagt ein Experiment: Er lässt "sein" Orchester, normalerweise beschäf- tigt mit Brahms, Mahler oder Mendelssohn, gemeinsam mit den renommierten Jazzpianisten Stefano Bollani spielen. Auf dem Pro- gramm dieses Konzertes im Januar 2010 standen ausschließlich Werke von George Gershwin (1898 bis 1937). Chailly wählte dafür die Rhapsody in Blue, und zwar in der Jazzband-Version, orchestriert durch Ferde Grofé, Catfish Row, eine sinfonische Suite in fünf Teilen nach Gershwins Oper Porgy and Bess, das Klavierkonzert in F-Dur sowie den Ragtime Rialto Ripples, eines der frühen Werke des Kom- ponisten. 
Dabei balancieren die Musiker zwischen der strikten Orientierung an der Form und dem Überschwang der Freiheit, dem Pulsschlag des Blues und der Jazz-Improvisation. Das Orchester folgt dem Pianisten und dem Dirigenten hochprofessionell, mit Sinn für Nuancen, Klang- farben und obendrein mit einer gehörigen Portion Schwung und Spielfreude. Man glaubt es kaum, doch dieses Konzert hat in Leipzig stattgefunden.  Der Mitschnitt ist zudem technisch hervorragend gelungen - und so wird auch mancher Scherz am Rande hörbar. Diese CD ist grandios; mir fehlen die passenden Superlative. Unbedingt anhören! es lohnt sich. 

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