Donnerstag, 7. Juni 2012

Mayr: Samuele (Naxos)

Für die Feierlichkeiten zur Einset- zung eines neuen Bischofs 1821 in Bergamo schuf Giovanni Simone Mayr (1763 bis 1845) sein Orato- rium Samuele. Das Libretto stammt von Bartolomeo Merelli; die Handlung schildert die Beru- fung Samuels zum Propheten - ein nettes Thema für ein Huldigungs- oratorium. 
Auch wenn der Komponist aus Niederbayern stammt und seine Ausbildung am Jesuitenkolleg in Ingolstadt startete, so trägt diese Musik doch unverkennbar italienischen Charakter. Nach etlichen Jahren, die Mayr überwiegend damit beschäftigt war, Opern zu komponieren, entschied er sich 1802, die Nachfolge seines einstigen Lehrers Carlo Lenzi als maestro di capella an der Kathedrale von Bergamo anzutreten. Drei Jahre später wurde er Direktor der Chor- schule an dieser Kathedrale, und in dieser Position verblieb er bis an sein Lebensende. 
Mayr hat 70 Opern und gut 600 Werke geschaffen, die der geistlichen Musik zuzurechnen sind. Es ist sehr erfreulich, dass der lang vergesse- ne Komponist nun zunehmend wieder entdeckt wird. Dazu trägt auch diese CD bei. Franz Hauk hat Samuele mit dem von ihm 2003 gegrün- deten Simon Mayr Chor und dem georgischen Kammerorchester Ingolstadt eingespielt. Zu hören sind zudem als Solisten Andrea Lauren Brown und Susanne Bernhard, Sopran, Rainer Trost, Tenor und Jens Hamann, Bass. Die Aufnahme ist gelungen, die Soli singen sehr ordentlich, und der Chor agiert kraftvoll. Eine Entdeckung! 

Keine Kommentare: