Freitag, 7. März 2014

Beethoven: Piano Concerto No. 5 / Choral Fantasia; Brautigam (BIS)

Was für eine tolle CD! Zwar werden moderne Instrumente eingesetzt, aber Ronald Brautigam hat aus einer Vielzahl von Aufnahmen mit Nachbauten historischer Forte- pianos offenbar Klangvorstellun- gen mitgenommen, die sein Spiel am Steinway D deutlich beein- flussen. Darauf lässt sich auch das Norrköping Symphony Orchestra unter Andrew Parrott ein. Im Ergebnis entstand eine Interpreta- tion, die klar konturiert, ja geradezu kammermusikalisch wirkt, schlank und transparent.
Sehr gelungen erscheint auch die Chorfantasie mit ihren vielen Solopassagen. Beethoven hat, so scheint es, in seinen Variationen nahezu jede Instrumentengruppe einmal solistisch hervortreten lassen. Den Schlusschor nicht mit Menschenmassen, sondern mit einem Kammerchor zu besetzen, das erscheint im Kontext dieser Aufnahme nur zu schlüssig. Musiziert wird hervorragend. Natürlich könnte man beide Werke mitpfeifen, so oft hat man sie schon gehört. Aber was die Sänger und Musiker um Brautigam daraus machen, das klingt so frisch und unverbraucht, dass man atemlos lauscht. Bravi! 

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