Mittwoch, 26. März 2014

Händel: Water Music, Concerto grosso op. 6,11 (MDG)

Als Georg Friedrich Händel den Auftrag erhielt, die Wassermusik zu komponieren, muss ihm dies wie ein Geschenk des Himmels erschienen sein. Denn soeben war er mit seiner Opern-Gesellschaft am Haymarket-Theater geschei- tert. Es war zugleich der erste Auftrag Georgs I. Der König freilich wusste, was er an dem Musiker hatte, denn Händel war bereits sein Kapellmeister gewesen, als er noch Kurfürst Georg Ludwig zu Hanno- ver war. 
Nachdem er 1714 den englichen Thron bestiegen hatte, lebte Georg I. eher bescheiden. Höfischer Glanz und Prunk waren seine Sache nicht. Als der King am 17. Juni 1717 das Schiff bestieg, um jene sagenhafte Bootspartie auf der Themse zu starten, die in die Musikgeschichte eingehen sollte, war dies möglicherweise seine Antwort auf die auf- wendige Hofhaltung seines Ältesten, des Prince of Wales. 
Händels Musik für diese prachtvolle Ausfahrt hat die Zeiten über- dauert. Sie gehört noch heute zu den absoluten Publikumsfavoriten, und wurde nun nebst dem Concerto grosso op. 6,11 HWV 329 durch die Hannoversche Hofkapelle bei Dabringhaus und Grimm einge- spielt. Dieses Ensemble begeistert sowohl durch Expertise in der historischen Aufführungspraxis als auch durch seine hinreißende Musizierlust. Mit dieser CD gibt es nun endlich sein Debüt im Bereich der Instrumentalmusik. 
Die Frage, in welcher Folge die einzelnen Tanzsätze aufzuführen seien, haben die Musiker pragmatisch entschieden – zugunsten der klang- lichen Abwechslung. Händel selbst schätzte Überraschungseffekte, und hat sie in seinen Werken gern eingesetzt. So hatte der Komponist seinerzeit eigens für die Wassermusik zwei Jagdhörner aus Deutsch- land importiert. Diese Instrumente, die gleich für zwei Leidenschaften des Adels standen, die Jagd und die musikalische Repräsentation, waren auf dem Kontinent bald sehr beliebt, in England aber damals noch unüblich. 

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