Sonntag, 13. April 2014

Bach: Cantatas BWV 70 - 9 - 182; Kuijken (Accent)

Mit CD 18 findet der sogenannte kleine Kantatenzyklus von Sigis- wald Kuijken nach knapp sieben Jahren seinen Abschluss. Der Musiker wollte damit die These beweisen, dass die Vokalwerke von Johann Sebastian Bach für eine solistische Besetzung entstanden sind, so dass man sie besser mit jeweils einer Singstimme pro Part aufführen sollte. 
Die Aufnahmen, die Kuijken mit seinem Ensemble La Petite Bande und mit einer handverlesenen Sängerschar eingespielt hat, testen aus, welche Vorteile eine solche Besetzung bringt. Es wird nicht über- raschen, dass die Einspielungen in ihrer Brillanz und oftmals auch in ihrer Rasanz „klassischen“ Interpretationen, zumal mit Laienchören, überlegen sind. So wählt auch auf dieser letzten CD Kuijken gerade für die Eingangschöre ( Wachet! betet! betet! wachet! / Himmelskönig, sei willkommen) ausgesprochen sportliche Tempi. Das wird selbst für die Instrumentalisten, zumal für die Trompete, zu einer Herausforde- rung. Bach jedoch dürfte es bei seiner Kirchenmusik weniger um Geschwindigkeitsrekorde als vielmehr um theologische Inhalte und daher um Wohlklang und vor allem auch um Textverständlichkeit gegangen sein. Insofern sind dieser Edition ganz sicher interessante Denkanstöße zu verdanken. Ob dies aber der Weisheit letzter Schluss ist, darf bezweifelt werden.  

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