Donnerstag, 29. Januar 2015

2Cellos - Celloverse (Sony)

Wie schafft man es, beim Vortragen eines einzigen Stückes einen Cello-Bogen so zu ruinieren, dass er zum Instrumentenbauer zur Reparatur muss? Die Antwort auf diese interessante Frage findet sich in einem Video von 2Cellos. Dort spielt das Duo Thunderstruck, ein legen- däres Stück von AC/DC – mit einem Intro, das zunächst ganz brav wie Vivaldis Cellosonate RV 40 daher- kommt. Die kroatischen Cellisten Luka Sulic und Stjepan Hauser haben ohne Zweifel ein Händchen dafür, Klassik und Heavy Metal zu verschmelzen. So beginnt ihr neues Album Celloverse mit The Trooper (Overture), und neben dem bekannten Stück von Iron Maiden findet sich hier die Ouvertüre zu Wilhelm Tell von Gioacchino Rossini. Die beiden Cellisten spielen zudem Filmmusik von Hans Zimmer – und das brillant, teilweise begeistert mich ihre Version noch mehr als das Original, und das will wirklich etwas heißen. Außerdem erklingen Arrangements von Songs wie Hysteria (Muse), Shape of my heart (Sting), oder They don't care about us (Michael Jackson). Bei Live and let die musiziert übrigens Lang Lang als special guest mit 2Cellos. Die Titelmelodie des gleichnamigen James-Bond-Films, komponiert von Linda und Paul McCartney, gibt es ja bereits in einer Version von Guns N'Roses – doch was die beiden Cellisten daraus machen, das hat ebenfalls durchaus Qualität. Luka Sulic und Stjepan Hauser beherrschen ihre Instrumente souverän, und sie entwickeln viele unkonventionelle Ideen, wie man mit dem Cello Geräusche erzeugen kann, gern auch ohne Elektronik und abseits von pizzicato und arco. Die beiden sehen gut aus, was sich auf dem Musikmarkt in jedem Falle gut macht, und sie haben zu jedem Stück mindestens ein Video auf Youtube. Ihr Publikum laden sie ein, unbedingt auch ins Konzert zu kommen:  „We have so much intensity, energy and audience interaction that you really have to see us live!“, so Hauser. Mit Celloverse, dem letzten Stück, zeigen die Musiker zum Abschluss, dass sie nicht nur clever arrangieren können, sondern auch eigene Stücke schreiben. Sehr spannend! 

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