Dienstag, 26. April 2016

Schütz: Symphoniae Sacrae III (Carus)

Die Symphoniae sacrae III hat Heinrich Schütz (1585 bis 1672) im Jahre 1650 veröffentlicht; kurz darauf wies er seinen Dienstherrn, den sächsischen Kurfürsten Johann Georg II., in einem Memorial darauf hin, dass ihm die Kräfte schwinden, und bat, dieser möge ihn in „einen etwas geruhigeren Zustandt“ ver- setzen. Schütz war damals 65 Jahre alt, und ging daran, die Bilanz seines Lebens zu ziehen. 
In den Symphoniae sacrae. Tertia pars. bot er noch einmal auf, was Italien an Klangpracht aufzubieten hatte, ergänzt durch seine eigene unnachahmliche Kunst der Textaus- legung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem auch die Hofkapelle einen bedrückenden Niedergang erlebt hatte, so dass Schütz sich mit kleinsten Besetzungen begnügen musste, konnte er nun wieder für eine umfangreiche Schar Favoritsänger nebst konzertierenden Instrumenten, Kapellchor und Basso continuo komponieren. Mit musikalischen Mitteln stellt Schütz auch die bewährte Ordnung wieder her – das Werk beginnt mit Der Herr ist mein Hirte, und endet mit Nun danket alle Gott
Diesem herausragenden Werk hat sich Hans-Christoph Rademann mit seinem Dresdner Kammerchor und dem Dresdner Barockorchester nun im Rahmen der Schütz-Gesamteinspielung bei Carus zugewandt. Als Favoritsänger wirken mit Dorothee Mields, Ulrike Hofbauer und Isabel Jantschek, Sopran, Maria Stosiek, Mezzosopran, David Erler und Stefan Kunath, Altus, Georg Poplutz und Tobias Mäthger, Tenor, sowie Martin Schicketanz, Bariton, und Felix Schwandtke, Bassbariton. Die Inter- pretation ist ausgesprochen farbenreich und nah am Text, das Ensemble musiziert gekonnt und ausgewogen. 

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