Freitag, 31. Januar 2020

Buxtehude:Ciaccona: Il Mondo che Gira (Alpha)

Eine beliebte Kompositionsmethode in der Barockzeit war es, ein Stück auf einem kurzen Thema im Bass aufzubauen, das beständig wiederholt wurde. Dieser gleichbleibende Ostinato-Bass gab den Musikern die Möglichkeit, Oberstimmen mit umso größerer Freiheit zu gestalten. Auch Dieterich Buxtehude (um 1637 bis 1707) schätzte diese musikalische Technik, wie diese Einspielung beweist. Das Ensemble Stylus Phantasticus hat dafür nicht nur im Orgelwerk, sondern auch in etlichen anderen Kompositionen des norddeutschen Meisters Beispiele gefunden und zu einem attraktiven Programm zusammengestellt. 
Dieser Aufnahme zu lauschen, ist rundum ein Genuss. Neben Sonaten erklingen insbesondere die Passacaglia BuxWV 161 und die Ciaccona BuxWV 160 – und zwar in Arrangements für zwei Violinen, Viola da gamba und Basso continuo. Glanzpunkte setzen die Sopranistin María Cristina Kiehr mit der Solokantate Herr, wenn ich nur dich hab‘ BuxWV 38 sowie Víctor Torres mit Quemadmodum desiderat cervus BuxWV 92, einer Ciaccona für Bariton, zwei Violinen und Basso continuo. 
Das Ensemble präsentiert zudem eine Sonate von Dietrich Becker (um 1623 bis 1679), einem Zeitgenossen Buxtehudes, einem renommierten Violinisten, der zuletzt als Leiter der Ratsmusik und als Musikdirektor am Dom in Hamburg wirkte. Obwohl von ihm erstaunlich viele Werke überliefert sind, steht seine Wiederentdeckung noch bevor.  

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