Virtuoses für Gitarre und Flöte - und zwar für beide Instrumente gleichermaßen - präsentieren Eugen Bertel, Flöte, und Gitarrist Alexander Swete. Das Duo Con- certant e-Moll op. 25 von Mauro Giuliani entstand ursprünglich für Violine und Gitarre. Das vier- sätzige, durchaus anspruchsvolle Werk dürfte seinerzeit, in den Wie- ner Salons, das Publikum schwer beindruckt haben. Es ist aber ziemlich gefällig, und das schreibe ich hier nicht als Kompliment.
Die Serenade Nr.3 C-Dur von Ferdinando Carulli zitiert im ersten Satz, Largo, den Marsch der Priester aus Mozarts Zauberflöte. In anschließenden Rondo übernehmen Gitarre und Flöte abwechselnd Melodie und Begleitung. Das ist anspruchsvoll - und sehr reizvoll.
Die Sonate a-Moll "Arpeggione" von Franz Schubert wurde eigentlich für ein Instrument geschrieben, das man sich wie eine Kreuzung aus Gitarre und Violoncello vorstellen kann - es hatte sechs Saiten und Bünde, wurde aber mit dem Bogen gestrichen. Diese Innovation aus der Werkstatt des Wiener Instrumentenbauers Johann Georg Staufer war jedoch ausgesprochen kurzlebig. Sie verschwand binnen weniger Jahre aus dem Musikleben, und wäre heute längst vergessen - wenn nicht dieses Stück wäre, an dem sich nunmehr Cellisten und Bratscher versuchen. Diese CD beweist, dass auch die Flöte sich als Alternative zur "guitarre d'amour" ganz exzellent eignet. Die Gitarre übernimmt in diesem Falle den Part des Klaviers. Wenn sie so souverän gespielt wird, wie durch Alexander Swete, dann bringt das Klangfarben, die zu dem Stück durchaus ebenso gut passen wie jene des (Hammer-) Klaviers der Schubert-Zeit. Und auch Eugen Bertel beherrscht seine Flöte brillant, keine Frage. So darf sich der Hörer entspannt zurücklehnen und an diesen musikalischen Kabinettstückchen erfreuen - auch ohne Salon.
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