Samstag, 13. Februar 2010

Händel: Amore X Amore (Winter & Winter)

Das Ensemble Forma Antiqva hat hier musikalische Juwelen aus- gegraben: Kantaten für Alto und Basso Continuo von Georg Fried- rich Händel - echte Raritäten, die extrem selten zu hören sind.
Es singt der spanische Counter- tenor Xavier Sabata. Seine Stimme ist schlank, hinreichend beweglich und fokussiert - und, besonders in der tiefen Lage, auch erstaunlich sinnlich. Technisch finde ich ihn nicht überragend; wer eine vergleichbare Aufnahme mit Jochen Kowalski aus den 80er Jahren kennt, wird das wohl bestätigen.
Begleitet wird Sabata von Forma Antiqva, einem Barockensemble, das auf Nachbauten von Originalinstrumenten musiziert, und weitgehend aus Mitgliedern der Familie Zapico besteht. Aarón Zapico, der musikalische Leiter, ist am Cembalo zu hören, Pablo und Daniel Zapico spielen Erzlaute/Barockgitarre und Theorbe/Theor- bino. Enrike Solinís spielt Barockgitarre, Theorbe und Erzlaute, und Rami Alqhai Viola da gamba. Damit den Zuhörern nicht langweilig wird, fügen die Musiker zwischen den Kantaten Instrumentalstücke ein - auch dies in bester barocker Tradition. Dabei handelt es sich obendrein durchweg um Transkriptionen von Stücken, die Händel für eine ganz andere Besetzung geschrieben hat. 
Nun ist es nicht besonders aufregend, eine Violin-Sonate für Viola da gamba umzuarbeiten. Auch ein Stück Cembalosuite mit Theorbe, Erzlaute und Barockgitarre zu instrumentieren, ist keine allzu große Überraschung. Ein Satz aus einem Orgelkonzert aber, bearbeitet für Solo-Cembalo und Continuo - das hätte vermutlich selbst Händel amüsiert. In der ungewohnten Besetzung klingen die Ohrwürmer frisch, mitunter auch ruppig. Spaß macht das allemal.

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