Fritz Kreisler (geboren 1875 in Wien, gestorben 1962 in New York) gehört ohne Zweifel zum Kreise der ganz großen Violin- virtuosen. Aufgewachsen mit der Wiener Musiktradition, unter- wiesen von den besten Lehrern im Geigenspiel ebenso wie im Komponieren, schrieb und spielte Kreisler neben dem üblichen Repertoire ebenso hübsche wie nostalgische Miniaturen. Er stellte sie aber zunächst nicht als seine eigenen Kompositionen, sondern als Werke von bekannten Barockkomponisten vor. Beim Publikum und bei der Musikkritik kamen diese Charakterstücke sehr gut an. Als er dann 1935 erklärte, dass diese "Barock"werke seiner Phantasie entsprungen sind, gab dies einen veritablen Skandal.
Heute kann man darüber schmunzeln. Denn noch immer spielen Geiger gern Kreislers Stücke, die er dem Stil von Couperin, Boccherini, Dittersdorf und etlichen anderen so perfekt angepasst hat, dass man sie seinerzeit für Originale hielt. Auch seine Stücke im "Altwiener Stil", wie Liebesfreud, Liebesleid oder Schön Rosmarin, gehören durchaus zum Repertoire eines jeden Violinisten, und einige Stars, wie Nigel Kennedy, haben diese charmanten Salonstücke sogar eingespielt.
Heute kann man darüber schmunzeln. Denn noch immer spielen Geiger gern Kreislers Stücke, die er dem Stil von Couperin, Boccherini, Dittersdorf und etlichen anderen so perfekt angepasst hat, dass man sie seinerzeit für Originale hielt. Auch seine Stücke im "Altwiener Stil", wie Liebesfreud, Liebesleid oder Schön Rosmarin, gehören durchaus zum Repertoire eines jeden Violinisten, und einige Stars, wie Nigel Kennedy, haben diese charmanten Salonstücke sogar eingespielt.
Wie aber haben sie geklungen, wenn Kreisler selbst sie vorgetragen hat? Auch wenn der Violinist sich nach einem Verkehrsunfall 1941 aus dem Musikleben zurückzog, existieren erstaunlich viele Aufzeichnungen, die sein Spiel überliefern. So enthält die vorliegende CD 16 Aufnahmen, die Kreisler 1911 gemeinsam mit dem Pianisten Haddon Squire bei der Gramophone Company in London, und weitere acht Werke, die er 1912 mit George Falkenstein für die Victor Talking Machine Co. in New York eingespielt hat.
Eingebettet in nostalgisches Knistern, hört man seinen Vortrag, der sich durch einen warmen, kultivierten, farbenreichen Ton aus- zeichnet. Er zitiert durchaus hier und da - so beispielsweise bei Brahms' Ungarischem Tanz Nr. 5 - das Spiel eines Zigeunerprimas, aber er imitiert es nicht. Sein bemerkenswerter Sinn für stilistische Feinheiten, der ihm die musikalische Maskerade ermöglicht hat, verhindert auch beim Musizieren das Abgleiten in Virtuosen- mätzchen, wie Glissandi, übermäßige Rubati und was dergleichen noch seinerzeit üblich war. Aus diesem Grunde ist diese CD nicht nur als historisches Dokument interessant, sondern auch wirklich hörenswert.
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