Diese CD beginnt mit einem Hit: Das Konzert in D-Dur, Hob. XVIII: 11 war zu Haydns Lebzeiten das beliebteste seiner Konzerte - und das zu Recht: Es ist ganz für den Konzertsaal geschrieben, und das Finale ist ein temperamentvolles, unwiderstehliches Rondo all'unga- rese, das zwar auf einer "echten" Volksmelodie beruht, aber diese höchst kunstvoll und virtuos weiterentwickelt. Ottavio Dantone spielt dieses Konzert am Cembalo, was mit Sicherheit zu Haydns Tagen üblich war. Kritisch sei hier vermerkt: Das Orchester erscheint mir im Vergleich zum Solo-Instrument zu laut.
Das Violinkonzert in G-Dur, Hob. VIIa: 4, ist von spätbarocker Ele- ganz und Grazie, mit einer Vielzahl schöner Details. Stefano Montana- ri nimmt das Stück klangschön, aber für mein Gefühl eine Spur zu klassisch. Die beiden Solisten sind auch im Doppelkonzert für Violine und Cembalo in F-Dur, Hb. XVIII: 6, zu hören, das Haydn um 1766 komponiert und wohl gemeinsam mit Luigi Tomasini, dem Konzert- meister des Esterházy-Orchesters, gespielt haben wird. Es ist ein elegantes, freundliches Konzert, in dem die Solisten in erster Linie gepflegte Konversation untereinander sowie mit dem Orchester betreiben. Das Stück hat freilich Doppelkadenzen - und hier entwik- keln die Musiker dann doch einigen sportlichen Ehrgeiz.
Begleitet werden die Solisten von der Accademia Bizzantina, geleitet von Ottavio Dantone, im Falle des Falles auch vom Cembalo aus. Dieses Orchester ist bisher eher durch seine präzisen, temperament- vollen Einspielungen italienischer Barockmusik aufgefallen. Den Werken Haydns, die das Ensemble für diese Aufnahme ausgewählt hat, tut diese winzige Prise Italianità erstaunlich gut.
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