Eine Pianistenlegende ist hier zu hören: Rudolf Serkin (1903 - 1991) war ein Schüler Schönbergs. Sein erstes Konzert gab er als Zwölf- jähriger in Wien; er spielte Men- delssohns Klavierkonzert g-Moll. 1920 ging er nach Berlin, wo er als Solist bald sehr gefragt war.
1933 emigrierte er in die USA, wo er viele Jahre lang am Curtis Institute of Philadelphia unter- richtete, aber auch sehr erfolg- reich als Konzertpianist auftrat. Auf dieser CD ist er mit Beetho- vens Klavierkonzerten Nr. 1 in C-Dur op. 15 und Nr. 4 in G-Dur op. 58 in zwei Aufnahmen aus dem Jahre 1958 zu erleben. Diese Einspielungen zeigen, dass Serkin vollkommen frei von pianisti- scher Exzentrik dicht am Notentext spielt. Er nimmt die Tempi oft erstaunlich ruhig, die Phrasen meistens sanglich, aber nicht über- mäßig legato - und baut so enorme Spannungsbögen. Das macht die Aufnahme hörenswert, auch wenn das Orchester streckenweise grauslig klingt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen