Über die Vorgeschichte dieser CD sagt Andreas Scholl, "dass die Musik Purcells neben der John Dowlands und Händels in der solistischen Arbeit eines Counter- tenors das tägliche Brot darstellt." Eine Aufnahme davon hatte der erfolgreiche Sänger bislang noch nicht eingespielt - nun ist sie da, und man muss schmunzeln, weil sie bis in die Auswahl der Stücke hinein an eine sehr ähnliche CD mit Drew Minter erinnert. Der aller- dings nahm selbst die Arien als Lautenlieder, und ließ sich nur vom Basso Continuo begleiten. Scholl hingegen musiziert erneut mit der Accademia Bizantina, die bei dieser Aufnahme von ihrem ersten Geiger Stefano Montanari geleitet wird, und die CD klanglich stark prägt.
Scholl singt noch immer exzellent, und er gestaltet klug. Das gilt sowohl für die Dramaturgie des einzelnen Stückes, als auch für die gesamte CD. Kleiner Scherz für Insider: Einer ihrer musikalischen Höhepunkte ist das Lamento der Dido - was den an Theatern weithin geübten Brauch auf den Kopf stellt, aus barocken Heldenpartien Hosenrollen für Sängerinnen zu machen. Zwei Stücke singt Scholl zudem gemeinsam mit dem französischen Countertenor Christophe Dumaux. "Ich stellte mir immer vor, dass es schön wäre, das be- rühmte 'Sound the trumpet' im Album zu haben. Christophe ist ein cooler Typ und ein toller Sänger", meint Scholl. "Wir haben gemein- sam an der Met debütiert, und wir haben auch in Kopenhagen, Lausanne und Paris gemeinsam auf der Bühne gestanden. Ich dachte, es wäre lustig, ihn für ein paar Duette einzuladen."
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