Dienstag, 15. Februar 2011

Carl Philipp Emanuel Bach: Symphonies & concertos (Early Music)

"Er ist der Vater, und wir sind die Kinder", so äußerte sich Mozart über Carl Philipp Emanuel Bach. Der zweite Sohn von Johann Sebastian Bach war schon in seiner Jugend ein exzellenter Cembalist. Er studierte zwar Jura, doch letztendlich nahm er nach dem Abschluss seiner Ausbildung das Angebot des preußischen Kron- prinzen Friedrich an, in seine Kapelle einzutreten. Dort blieb der "Berliner Bach" fast 30 Jahre lang, bis er schließlich nach Hamburg wechselte, wo er die Nachfolge seines Patenonkels Georg Philipp Telemann als Städtischer Musikdirektor und Kantor am Johanneum antrat. 
Carl Philipp Emanuel Bach war zu Lebzeiten berühmter als sein Vater. Musikerkollegen in ganz Europa verehrten ihn. Diese CD lässt ahnen, warum. Sie enthält zwei seiner Hamburger Sinfonien - Wq 182/3 und 5 - sowie zwei Konzerte aus seiner Berliner Zeit. Das Concerto Wq 38, "en fa majeur, pour clavecin avec 2 flûtes, 2 violons, alto et basse" wird hier als reines Cembalokonzert vorgestellt. Wq 22, Concerto, en ré mineur, pour clavecin avec 2 violons, alto et basse hingegen erklingt auf dieser CD als Concerto pour flûte et cordes - leider findet sich für diese Besetzungsentscheidungen im Beiheft kein Wort der Begründung. 
Das Barockorchester Arion, ansässig in Montreal, musiziert auf Originalinstrumenten. Das kanadische Ensemble wird seit seiner Gründung 1981 von der Barockflötistin Claire Guimond geleitet; sie spielt hier auch die Solopartie. Als Cembalist ist Gary Cooper zu hören, der bei dieser Einspielung gleichzeitig auch als Gastdirigent fungierte. Arion spielt in schlanker Besetzung, munter, durchhörbar und klar strukturiert. So machen die Musiker deutlich, warum Carl Philipp Emanuel Bach, obwohl er der Empfindsamkeit zugerechnet wird, eigentlich zu den Vätern der Klassik gehört. Wie er Themen setzt und modifiziert, und wie kühn und zugleich überlegt er mit Harmo- nien experimentiert, das ist noch heute sehr hörenswert. 

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