Bachs Matthäuspassion in einer durchaus überzeugenden Auf- nahme aus dem Jahre 2005. Insbesondere Nico van der Meel als Evangelist erzählt die Passions- geschichte derart spannend, dass man manchmal an ein Hörbuch denken muss. Auch Locky Chung gestaltet die Partien des Petrus/Ju- das/Pilatus so durchdacht und lebendig, wie man das selten zu hören bekommt. Raimund Nolte als Jesus gelingt das nicht ganz so.
Die Arien singen Claudia Couwen- bergh, Sopran, Marianne Beate Kielland, Mezzosopran (mit dem entsprechend hellen Timbre, was mir hier nicht ganz so gut gefällt), Markus Schäfer, Tenor und Hanno Müller-Brachmann, Bass - durch- weg schöne, gut geführte Stimmen. Das gilt auch für die beiden be- teiligten Chöre, den Dresdner Kammerchor und den Kölner Domchor; ein gut ausgebildeter Knabenchor übrigens, wie die Knabensoli beweisen. Es musiziert das Kölner Kammerorchester, damals noch geleitet von Helmut Müller-Brühl. Die Interpretation ist rundum klangschön, und ansonsten unspektakulär. Wer eine solide Aufnahme sucht, die man gut anhören kann, ohne sich über Ecken und Kanten zu ärgern, der sollte sich diese hier kaufen.
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