Über den Lebensweg des mähri- schen Komponisten ist wenig be- kannt. Er studierte am Jesuiten- kolleg in Troppau, wo zur gleichen Zeit auch Heinrich Ignaz Franz Biber lernte. Nach seiner Aus- bildung wurde er Trompeter in der Kapelle des Fürstbischofs von Olmütz.
Karl Liechtenstein-Kastelkorn muss sehr musikbegeistert gewesen sein, denn holte einige bedeutende Musiker an seinen Hof, darunter Heinrich Ignaz Franz Biber, einen der führenden Violinvirtuosen der damaligen Zeit. Er wirkte in Kremsier, der Sommerresidenz des Fürstbischofs, als Hofkapellmeister. Als Biber nach Salzburg ging, übernahm Vejvanovsky seine Aufgaben. Dazu gehörte die Kirchen- musik ebenso wie die profane Musik bei Hofe; so gab der Fürstbischof jährlich einen Faschingsball für den mährischen Adel.
Und noch eine weitere Aufgabe hatte der Kapellmeister: Er fertigte fleißig Abschriften von Werken seiner Kollegen - und erweiterte damit die Musikaliensammlung seines Dienstherrn, die mehr als tausend Bände umfasste. In dieser Kollektion, die zu großen Teilen überliefert ist, befinden sich aber auch mehr als hundert Werke Vejvanovskys. Der Bischof muss ihn sehr geschätzt haben, denn er bezahlte ihn fürstlich.
Heute ist Vejvanovsky nur noch Insidern ein Begriff. Insbesondere Trompeter, die sich der Barockmusik verschrieben haben, nehmen gern seine Werke mit ins Programm. Christoph Cajöri hat mit den DRS-Singers und dem Ensemble Cappella Musica Antica, das sich schon seit längerem mit der Musik am Hof von Kremsier beschäftigt, eine CD eingespielt, die nicht nur Werke für Clarini, Streicher und Orgel, sondern auch drei Beispiele aus seinem geistlichen Werk und die Balletti per il Carnuale enthält.
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