"Es mag sein, dass nicht alle Mu- siker an Gott glauben; an Bach glauben jedoch alle." Mit diesem Zitat von Mauricio Kagel startet der Gitarrist Volker Höh seinen bemerkenswert persönlichen Text im Beiheft zu dieser CD. Darin versucht er einerseits, zu erklären, warum noch immer so viele Musiker von Bach und seinem Werk fasziniert sind.
Anderseits erläutert er, wieso es generell - wenn handwerklich angemessen bewältigt - akzeptabel ist, Bachs Musik für Instrumente zu arrangieren, für die sie ursprüng- lich nicht geschrieben worden ist. "Im Grunde erschuf Bach alles für ein ideales Instrument", meinte dazu einst Albert Schweitzer. Zu Bachs Zeiten war es ohnehin durchaus üblich, Werke zu bearbeiten, anzupassen, und in geändertem Kontext neu zu verwenden. So er- hielten ganze Kantaten einen neuen Text, aus Violinkonzerten wurden beispielsweise Werke für das Cembalo, und die Musiker passten die Musik sowieso ihren Fähigkeiten an. Man mag sich allerdings lieber nicht vorstellen, wie ein Orchester geklungen haben könnte, in dem die Kammerdiener sozusagen nebenberuflich ihrem Herrn aufgespielt haben.
Diese CD aber kann man sich frei von solchen Befürchtungen anhören. Denn Volker Höh erweist sich als ein exzellenter Gitarrist, der seinen Bach freilich nicht barock, sondern eher romantisch begreift. Zur Gitarre passt das aber gut, und das virtuose Spiel Höhs macht Zweifel am Konzept sehr bald vergessen.
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