Mit dieser CD stellt sich das Leibniz Trio aus Hannover vor, Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2010. Hwa-Won Pyun, Violine, Lena Wignjosaputro, Violoncello und Nicholas Rimmer, Klavier, haben für ihr Debüt ein abwechs- lungsreiches Programm zusam- mengestellt: Ein Trio nach irischen Volksweisen von Frank Martin (1890 bis 1974), das Trio in f-Moll op. 65 von Antonín Dvorák, und ein Klaviertrio von Joseph Finlay, Jahrgang 1981. "Die Auswahl der Werke haben wir gemeinsam vorgenommen. Das erste Werk, das feststand, war das große Trio von Dvorák", berichtet Pyun. "Wir wollten gern etwas Ungewöhnliches aufnehmen, Das Trio in f-Moll ist längst nicht so bekannt wie etwa das ,Dumky'-Trio. Wir haben es in den letzten zwei Jahren sehr oft gespielt und intensiv daran gearbeitet - aber es ist auch ein Werk, an dem man ein Leben lang arbeitet."
In das Trio von Frank Martin sind mehrere irische Volkslieder ein- geflossen. "Martin findet einen für damalige Verhältnisse ganz neuen und überzeugenden Weg, alte Melodien in eine andere, nämlich kammermusikalische Form zu gießen", erläutert Rimmer. So löst er sich von den traditionellen Strukturen, wie der Sonatenhauptsatz- form, und setzt beispielsweise im ersten Satz ganz auf die Beschleu- nigung: Jeder neue Abschnitt erklingt schneller. "Es hat Spaß gemacht, uns mit der irischen Musik vertraut zu machen", sagt die Geigerin. "Wir haben uns im Vorfeld etliche Aufnahmen mit irischem Folk angehört und uns auch Rat und Inspiration bei einem echten Fiddler geholt."
Joseph Finlay hat gemeinsam mit Nicholas Rimmer in Cambridge studiert. "Sein Klaviertrio entstand in dem Jahr, in dem sich auch unser Trio formierte", meint der Pianist. "Da lag meine Frage an ihn ziemlich nahe, ob er mir nicht sein neues Trio schicken könne. Die Uraufführung spielten wir dann schon 2006 in London. da es noch nicht aufgenommen wurde und bislang auch von niemandem sonst gespielt wurde, war die Entscheidung schnell gefällt, es mit auf die CD zu nehmen." Das spannende Werk wirkt wie improvisiert; es bringt die Gegenwart mit ihren Auseinandersetzungen, Klängen und Träumen mit ins Spiel.
Das Leibniz Trio begeistert nicht nur durch die Professionalität, sondern vor allem auch durch die Frische und Lebendigkeit, mit der es musiziert. Die Spielfreude der drei jungen Musiker ist überwälti- gend - diese CD sollte man unbedingt anhören! Es lohnt sich.
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