Mit seinen spektakulären Auf- tritten beeindruckte der Geiger Niccolo Paganini nicht nur das "normale" Publikum, sondern auch etliche namhafte Komponisten. So hört der junge Robert Schumann 1830 in Frankfurt Paganini - und beschloss, Musiker zu werden. Wie sehr ihn die Musik des Geigers be- schäftigt hat, zeigen die Studien für Klavier op. 3 und die Sechs Kon- zert-Etüden op. 10 nach Capricen von Paganini, die Schumann 1832 und 1833 niederschrieb. Es ist interessant, zu verfolgen, wie sich der junge Komponist mit dem berühmten Vorbild auseinandersetzt - und musikalisch zunehmend eigene Akzente setzt. Damit freilich steht er nicht allein.
Nikolai Arnoldowitsch Petrow (1943 bis 2011), einer der führenden russischen Pianisten seiner Generation, hat 1982 Schumanns Konzertetüden für das Label Melodija eingespielt - und auch noch zwei andere Werke, die zeigen, wie sehr Paganini die Musik des
19. Jahrhunderts beeinflusst hat: Johannes Brahms' Variationen über ein Thema von Paganini für Klavier in a-Moll, op. 35, und die Études d'exécution transcendante d'après Paganini von Franz Liszt - in der Fassung aus dem Jahre 1838 als Ersteinspielung.
Ist Brahms' Werk eher eine Strapaze für den Hörer, so erweist sich Liszts Opus in erster Linie als Parforceritt für den Pianisten - kein Wunder, dass seine Zeitgenossen die Études für unspielbar hielten, so dass Liszt 1851 eine Neufassung vorlegte.
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