Ein Klassiker zum Liebhaben: Loriots augenzwinkernde Texte, frei nach Sergej Prokofjew und - sehr einfühlsam - als Kommentar zu Der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saens.
Über die 64 Uhus, die im Orchester spielen und von einem Marabu dirigiert werden, und über die zwei Eichhörnchen, die dazu auf dem Klavier herumspringen, werden sich wohl noch Generationen köst- lich amüsieren. Es sind charmante, bezaubernde Texte, voll Poesie und auch ein bisschen frech, unnachahmlich gesprochen von Loriot höchstselbst.
Die Musik zu Peter und der Wolf spielt das English Chamber Orchestra unter Daniel Barenboim; auch da findet sich nichts, was das Vergnü- gen trübt. Für den Karneval der Tiere erfolgte seinerzeit die Über- nahme eines Bandes aus dem Jahre 1960 von Decca; es musizieren Julius Katchen und Gary Graffman, Klavier, Kenneth Heath, Violon- cello und das London Symphony Orchestra unter Skitch Henderson. Diese Aufnahme hat, trotz Remastering, unüberhörbar ihre Jährchen auf dem Buckel. Das wirkt hier allerdings nicht wirklich störend, weil man ohnehin mehr auf die Worte Loriots lauscht.
Und weil man davon nie genug hören kann, hat die Deutsche Gram- mophon diese Edition um Max und Moritz von Wilhelm Busch er- gänzt, einzigartig vorgetragen ebenfalls von Vicco von Bülow. Eine gewisse geistige Verwandtschaft ist da unüberhörbar. Und noch etwas wird einem schlagartig klar, im Zeitalter der Mario Barths: Loriots wundersamer Humor, er wird uns fehlen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen