"1799 spielte Beethoven seine Sonate Opus 5, Nr. 2 in g-Moll selbst am Klavier - zusammen mit dem größten Kontrabassisten jener Zeit, Domenico Dragonetti. Diese Tatsache hat mich schon in meinen Jugendjahren beein- druckt", berichtet Bozo Paradzik in dem mit großer Sorgfalt zusam- mengestellten Beiheft zu dieser CD, "und seither träumte ich davon, auch selbst einmal eine Beetho- ven-Sonate auf dem Kontrabass zu spielen."
Der Kontrabassist, ausgebildet in Sarajevo und Prag, hat nun diesen Kindheitstraum verwirklicht: Mit dieser CD beginnt er eine Gesamt- einspielung der Cello-Sonaten Beethovens auf dem Kontrabass, unter Verwendung eines modernen Konzertflügels. Eigens dafür ließ er sich von Derek High ein Instrument bauen, das ein größeres Klangvolu- men und auch einen wesentlich brillanteren Klang mitbringt als die "normalen" Kontrabässe. Dieses Instrument stimmte er eine Quarte höher als heute im Orchester üblich. Diese scordatura verstärkt ebenfalls die Strahlkraft des Tones.
Das Beiheft macht zudem deutlich, wie wohlüberlegt Paradzik jede einzelne Passage angeht. Allein die Sonaten, die Ludwig van Beetho- ven für das Violoncello schrieb, sind schon auf diesem kleineren Geschwister aus der Reihe der Streichinstrumente eine Herausforde- rung für jeden Solisten. Auf dem Kontrabass wird ihre Interpretation zum Vabanquespiel - und da zeigt sich, dass Paradzik eben doch nicht Dragonetti ist. Nicht alles klingt erfreulich, was hier zu hören ist. Vielleicht war dieses Projekt doch zu amitioniert.
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