Johann Joachim Quantz (1697 bis 1773) spielte ursprünglich als Oboist und Geiger in der Polni- schen Kapelle am Dresdner Hof. Doch schon bald erkannte er, dass die Traversflöte ein Instrument mit Zukunft ist. Er nahm bei Pierre Gabriel Buffardin, dem ersten Flötisten der Hofkapelle, Unter- richt, und begann zudem, für die Querflöte zu komponieren.
Denn für dieses innovative Instru- ment, das gerade erst an die Stelle der Blockflöte trat, gab es zu jener Zeit kaum Literatur. So schuf allein Quantz etwa 300 Flötenkonzerte, dem italienischen Vorbild folgend, aber auch durch Elemente aus der französischen und der deutschen Musiktradition bereichert.
Auch der preußische Kronprinz zeigte sich bei einem Besuch in Dresden schwer beeindruckt. Dabei blieb es nicht: 1741 ging Quantz als Flötenlehrer und Hofkomponist an den Hof Friedrichs II., den er bereits seit 1728 im Flötenspiel unterwiesen hatte. Er war möglicher- weise der einzige Mensch in Preußen, der den König kritisieren durfte.
Quantz' Konzerte vereinen herrliche melodische Linien mit virtuoser Brillanz. Friedrich soll sie fast 30 Jahre lang bei seinen täglichen Soireen gespielt haben. Johannes Walter hat für diese CD vier Flöten- konzerte - Nummer 109, 132, 161 und 187 - ausgewählt. Zwei davon sind sehr bekannt, zwei Raritäten. Und obwohl die Aufnahmen aus den Jahren 1985 und 1986 stammen, ist bis heute nichts Vergleich- bares zu bekommen. Johannes Walter musiziert mit den Dresdner Kammersolisten wirklich wundervoll; wer die Konzerte hören möchte, der sollte daher diese CD wählen.
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