Es sind ungewöhnliche Klänge, die das Pera Ensemble hier vorstellt. Gegründet 2005 von den aus Istanbul stammenden Musikern Mehmet C. Yesilcay und Ihsan Özer, kombiniert es die Traditio- nen der osmanischen Hofmusik auf authentischen Instrumenten mit "Alter" Musik aus Europa.
Das bringt zum einen faszinierende Klangfarben. Zum anderen zeigt es aber auch, dass ein Austausch zwi- schen den Kulturen stattgefunden hat. So kam ein Wojciech Bobowski, geboren 1610 in Galizien und später verschleppt von den Tataren, an den Hof des Sultans, wo er zum Islam konvertierte und unter dem Namen Ali Ufki wirkte. Weil er die Musik, die damals in Istanbul gespielt wurde, in einer eigens dafür von ihm entwickelten Notenschrift aufzeichnete, lässt sich heute nachvollziehen, was um 1650 bei Hofe erklungen ist.
Die Viola d'amore fand den Weg aus Europa nach Istanbul, die Laute hingegen hat ihre Ursprünge im arabischen Instrument Al-Ud. Und nicht erst zur Mozart-Zeit würzten europäische Komponisten ihre Werke gern mit einer Prise orientalisch-exotischer Wendungen. Wer hören möchte, wie Monteverdi klingt, wenn er von türkischen Musikern gespielt wird, der wird an dieser CD seine Freude haben.
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