"Ich liebe, was ich tue", sagt Jan Lisiecki. "Ich sehe das eigentlich nicht als Karriere; es ist kein Job, keine Arbeit. Es ist eher ein Beruf, etwas, das Ernsthaftigkeit und Konzentration, Motivation und Inspiration verlangt. Mich hat nie jemand gedrängt, Pianist zu wer- den, weder meine Eltern noch meine Lehrer. Das hat sich einfach so ergeben, ganz natürlich, ohne jede Absicht." Der 17jährige hat im Januar sein Debütalbum einge- spielt, das nun bei der Deutschen Grammophon erschienen ist - und dafür wählte er Mozarts Klavier- konzerte KV 466 und 467.
Bei der Aufnahme musizierte er gemeinsam mit dem Symphonie- orchester des Bayerischen Rundfunks unter Christian Zacharias, der selbst ein gestandender Pianist ist, und Mozarts Klavierkonzerte bei Dabringhaus und Grimm veröffentlicht. Nun ist das Symphonieorche- ster des Bayerischen Rundfunks nicht das Orchestre de Chambre de Lausanne; und auch Lisiecki hat ziemlich konkrete Vorstellungen, wie Musik funktioniert: "Dieser Pianist ist nicht nur unglaublich begabt, sondern zum Glück auch erstaunlich offen und entspannt", berichtet Zacharias. "Er spürt sofort, was ihm das Orchester anbietet, er rea- giert und antwortet." Dieser Dialog führt zu einer Interpretation, die auf Leichtigkeit setzt, Mozarts Melodien genüsslich erkundet, aber auch die dramatischen Passagen auskostet. Ein vielversprechender Erstling eines jungen Pianisten, der ganz sicher eine große Zukunft vor sich hat.
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