Die Geschichte des Kölner Kam- merorchesters ist geprägt durch seinen langjährigen Leiter Helmut Müller-Brühl. Eigentlich wollte der Dirigent ja Priester werden. Doch dann musste er, noch als Novize, eine Tuberkulose auskurieren, und wurde in dazu in die Schweiz geschickt. Dort frönte Müller-Brühl seiner zweiten Leidenschaft: Er nahm Unterricht am Luzerner Konservatorium, unter anderem bei dem großen Geiger Wolfgang Schneiderhan, und interessierte sich auch für die Arbeit des von dem Virtuosen geleiteten Kammer- orchesters Festival Strings Lucerne.
Zurück in Bonn, begann der junge Mann, ein eigenes Ensemble auf- zubauen - das Junge Kölner Streicherensemble, das 1958 im Brühler Schloss Augustusburg sein erstes Konzert gab. 1963 erhielt sein junges Orchester die Erlaubnis, den traditionsreichen Namen Kölner Kammerorchester zu führen.
Schon bald waren die Brühler Schlosskonzerte des Ensembles weithin bekannt. Nach einem Intermezzo auf historischen Instrumenten etablierte Müller-Brühl ab 1988 die Konzertreihe Das Meisterwerk. Sie konzentriert sich auf Musik vom Barock bis zur Klassik, und musiziert wird erneut vom Kölner Kammerorchester - auf modernen Instrumenten, aber historisch informiert.
Schrittweise übergab der Musiker seine Aktivitäten an jüngere Kollegen; ab 2008 verwirklichte er nur noch einzelne Projekte mit dem Kölner Kammerorchester, wie die Gestaltung der Pfingstmesse 2009 im Petersdom mit Haydns Harmoniemesse. Im Januar 2012 starb Helmut Müller-Brühl. Sein musikalisches Vermächtnis ist umfangreich; den Schlusspunkt setzt diese schöne, altersweise Einspielung der Mozart-Divertimenti KV 251 und 334, die er im September 2011 mit "seinen" Musikern aufgenommen hat.
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