Samstag, 25. August 2012

von Weber: Clarinet Concertos No. 1 & 2 (MDG)


Als Carl Maria von Weber (1786 bis 1826) es hörte, war das berühmte Mannheimer Orchester bereits nach München umgezogen. Dennoch hatte es offenbar seine Qualitäten bewahrt; der Komponist jedenfalls zeigte sich beeindruckt, und schuf für den Soloklarinetti- sten Heinrich Joseph Baermann ein Concertino.
Das hübsche Werk, das sich durch eine Vielzahl reizvoller Melodien und klug eingesetzte Klangfarben auszeichnet, wurde im April 1811 uraufgeführt. Es gefiel sowohl dem Publikum als auch den Musikern, und Weber berichtete in einem Brief: „Seit ich für Bärmann das Concertino componirt habe, ist das ganze Orchester des Teufels und will Concerte von mir haben. Sie überlaufen den König und die Intendance, und wirklich ist dermalen für ziemlichen Preiß bei mir bestellt, 2 Clarinett Concerte /: wovon eines aus F moll schon beynah ganz fertig ist :/ 2 große Arien. 1 Violoncell Concert für Legrand. 1 Fagott Concert. du siehst daß ich da nicht übel zu thun habe.“
Mit Baermann war Weber bald eng befreundet. Die beiden Musiker gingen gemeinsam auf Konzertreisen, und blieben zeitlebens in brieflichem Kontakt. Die beiden Klarinettenkonzerte in f-Moll und Es-Dur sowie das Concertino gehören bis heute zum Repertoire. Allerdings hatte sie Baermanns Sohn Carl, der ebenfalls Klarinette spielte, in einer etwas eigenwilligen Form ediert, die erst durch die Weber-Gesamtausgabe korrigiert wurde.
Hier erklingt die Version, die der Komponist seinerzeit tatsächlich zu Papier gebracht hat – mit zahlreichen verblüffenden Details, bei- spielsweise der Ausführung eines Hornsatzes mit Dämpfern, und in den ursprünglich vorgegebenen Tempi. Das sorgt für Kontraste und auch für Hörvergnügen, denn das Orchester M18 spürt solchen Feinheiten mit Leidenschaft nach. Das kommt nicht nur den drei Klarinetten-Werken zugute, die die jungen Musiker gemeinsam mit Martin Spangenberg, ehemals erster Soloklarinettist der Münchner Philharmoniker und seit 2004 Professor in Weimar, erkunden. Die CD enthält darüber hinaus Webers Ouvertüren zu Beherrscher der Gei- ster und zu seiner Oper Oberon, dem letzten Werk des Komponisten vor seinem frühen Tod 1826 in London. Hier zeigt das Orchester M18 Sinn für romantische Klangwelten – und Spaß am Übersinnlichen, denn ins Reich der Geister führen beide. 

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