Das Märchen, das sich dahinter verbirgt, und das seinerzeit diverse russische Künstler inspirierte, ist im Westen wenig bekannt. Die Oper beginnt mit einem Fest in Nowgorod. Dort preisen Gusli-Spieler die Gäste; ein junger Sänger namens Sadko hingegen erzählt in seinem Lied, was er alles unternehmen würde, wenn er nur Geld hätte: Er würde allerlei Waren einkaufen, Schiffe ausrüsten und damit in die Welt hinaussegeln, um den Ruhm Nowgorods weithin zu verbreiten. Doch den Gästen gefällt sein Gesang nicht, Sadko muss das Fest ver- lassen.
Frustriert rastet er am Ufer, wo er ein trauriges Lied singt. Weiße Schwäne kommen heran; sie verwandeln sich in schöne Mädchen, und Sadko singt für sie. Es sind die Töchter Meereskönigs; sie ermöglichen es Sadko, seinen Traum zu verwirklichen. Nach zwölf Jahren allerdings soll Sadko das Versprechen einlösen, dass er Wolchowa, der schönsten der Töchter einst gegeben hat: Er soll sie heiraten. Und so geschieht es dann auch, denn der Zar der Meere hat Sadko in die Finger bekommen. Allerdings ist der Held bereits ver- ehelicht. Deshalb erscheint der Heilige Nikolaus, verdonnert den Helden zur Heimkehr – und Wolchowa dazu, ihn zu begleiten. Sie wird dazu in einen Fluss verwandelt. Sadko erwacht am Gestade zu Nowgo- rod. Seine Schiffe treffen ein, und er hört das Klagelied seiner Ehefrau, die ihren Mann vermisst. So wird zum Schluss doch noch alles gut. Zu hören ist eine historische Aufnahme aus dem Bolschoi Teatr, aufge- zeichnet im Jahre 1952.
Experten sind der Meinung, es habe sich dabei um eine der besten Inszenierungen des Regisseurs Boris Alexandrowitsch Pokrowski (1912 bis 2009) gehandelt. Dirigiert hat das exzellente Sänger- ensemble sowie Chor und Orchester des Bolschoi Teatrs der ebenso legendäre Nikolai Semjonowitsch Golowanow.
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