"Palestrina's legacy and impact on sacred music worldwide is second to none", stellt Harry Christophers fest. Das liegt nicht nur darin begründet, dass Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 bis 1594) mit seiner Missa Papae Marcelli die Verbannung der Musik aus der Kirche auf dem Konzil von Trient gerade eben noch verhindert ha- ben soll.
"I have always regarded Palestri- na as the master craftsman whose music composers of all ages have attempted to emulate", schreibt Christophers. "He shapes his music in a beautifully sonorous way using a lot of suspensions but always coming back into the line of music."
Mit seinem Ensemble The Sixteen will er auch in den kommenden Jahren Werke des verehrten Meisters einspielen. "I hasten to add that we are not endeavouring to record every note Palestrina penned - that would be more than a lifetime's work considering he wrote 104 masses! But what we will do is present each volume based around a single mass and theme relevant to that mass, in this case Easter, alongside some of his setting of the Song of Songs."
Zu den Auswirkungen des Konzils von Trient im Bereich der Kirchen- musik gehörte der Verzicht auf die allermeisten der sogenannten Sequenzen. Das sind Stücke, die wahrscheinlich aus üppigen Verzie- rungen der gregorianischen Messgesänge, sogenannten Melismen, entstanden sind und sich im Laufe der Zeit verselbständigten. Nur vier davon durften weiterhin im Gottesdienst erklingen: Victimae Paschali zum Osterfest, Veni Sancte Spiritus zu Pfingsten, Lauda Sion zum Fronleichnam, und Dies irae als Bestandteil der Totenmesse. Im 18. Jahrhundert kam dann noch eine fünfte Sequenz dazu, Stabat mater. Sie erfreute sich stets größter Beliebtheit, und inspirierte zahlreiche Komponisten - so auch Palestrina, dessen achtstimmige Version jahrhundertelang in der Heiligen Woche exklusiv durch die Sänger der Sixtinischen Kapelle gesungen wurde.
Auch der Hymnus Ad caenam agni providi war für die Osterzeit be- stimmt. Komplettiert wird die CD durch drei Hohelied-Vertonungen, eine achtstimmige Vertonung der marianischen Antiphon Regina caeli, drei Offertorien für die Osterzeit und die prachtvolle Missa Regina caeli.
Das Ensemble The Sixteen singt wundervoll, die Sänger präsentieren Palestrinas Werke makellos und lassen erahnen, welche Wirkung diese ausdrucksstarken Kompositionen auf ihre Zeitgenossen gehabt haben müssen. Bravi!
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