Die Pflege musikalischer Traditio- nen wird beim Landessinfonie- orchester Thüringen, heute Thüringen Philharmonie Gotha, groß geschrieben. Zu den Namen, die vom Glanz der einstigen Hofkapelle in den zurückliegenden Jahrhunderten künden, zählt auch der von Louis Spohr ( 1784 bis 1859). Der Geiger, der nach seinem Debüt 1804 im Leipziger Gewand- haus als bedeutendster deutscher Violinvirtuose gefeiert wurde, wirkte von 1805 bis 1812 in der thüringischen Residenzstadt. Der junge Musiker wurde durch Herzo- gin Caroline Amalie von Sachsen-Gotha zum Konzert- und Kapell- meister der Hofkapelle berufen.
In Gotha organisierte er öffentliche Konzerte, Musikfeste und Konzertreisen, er musizierte, dirigierte, unterrichtete, und fand trotz dieser Vielzahl von Aufgaben noch die Zeit zum Komponieren. Auf dieser CD erklingen zwei sogenannte Concertanten, Doppelkonzerte für zwei Violinen bzw. Violine und Violoncello und Orchester, aus den Jahren 1808 und 1803, sowie ein Potpourri für diese Solo-Instrumen- te und Orchester, in dem Spohr 1823 Themen aus seiner Oper Jesson- da verarbeitete. Das sind Raritäten, die man so leicht sonst nirgends hören kann.
Die Musik ist kraftvoll, romantisch und heiter - Unterhaltung im besten Sinne, und die Solisten Antje Weithaas und Mila Georgieva, Violine, und Michael Sanderling, Violoncello, setzen Spohrs Werke mit Virtuosität und Temperament in bestes Licht.
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