„Eine CD aufzunehmen mit einem Instrument, das mindestens
200 Jahre lang nicht gespielt worden ist (…), das ist eine Herausforderung“, meint Krishna- sol Jiménez. Der Gitarrist, der in Mexiko geboren wurde und heute unter anderem in Basel lehrt, hat sie gern angenommen - denn das Instrument, das ihm dafür zur Verfügung stand, das war nicht irgendeines: Die sogenannte Sabionari-Gitarre hat Antonio Stradivari im Jahre 1679 ange- fertigt. Das Instrument ist eine Rarität, denn es sind nur fünf Gitarren aus der Werkstatt des berühmten Instrumentenbauers erhalten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Sabionari-Gitarre von einer fünfchörigen Barockgitarre zu einem sechssaitigen Instrument umgebaut. 2011 entschied sich der Eigentümer, die Sabionari-Gitarre restaurieren und dabei möglichst die ursprüngliche Konfiguration wiederherzustellen zu lassen. Die französischen Spezialisten Sinier de Ridder erhielten zudem den Auftrag, die Sabionari-Gitarre in einen Zustand zu bringen, in dem sie gespielt werden kann. Das macht diese Gitarre doppelt wertvoll, denn keine andere Gitarre Stradivaris ist in einem derart guten Zustand.
Auf dieser CD ist das Instrument nach seiner erfolgreichen Restau- rierung erstmals zu hören. Jiménez spielt darauf vier Suiten aus den Livres de Pièces pour la Guittarre von Robert de Visée (1655 bis 1733). Und der Klang ist in der Tat ein ganz besonderes Erlebnis. Man höre nur die Suite in Fis-Dur „accord nouveau“, bei der die Gitarre in Skordatur einen Halbton tiefer gestimmt wurde. Dies stellt das war- me, dunkle Timbre des Instrumentes noch stärker heraus.
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