Samstag, 12. Oktober 2013

Hexameron (MDG)

Hexameron heißt ein Variations- werk, das auf Anregung Franz Liszts entstanden ist, und zu dem bedeutende Virtuosen seiner Zeit jeweils eine Variation beigesteuert haben: Eingebettet in musikali- sches Material von Liszt, erklingen Variations de Bravoure sur la Marche des Puritains de Vincenco Bellini von Frederic Chopin, Sigismund Thalberg, Johann Peter Pixis, Henri Herz und Carl Czerny. Der Wettstreit der Tastenlöwen, für den dieses brillante Stück wohl gedacht war, ist dann allerdings nie verwirklicht worden. 
Nun haben ein Mentor sowie fünf Pianisten am Beginn ihrer Laufbahn das Werk bei Dabringhaus & Grimm eingespielt. „Ich war eingeladen zu einem denkwürdigen Konzert mit jungen Künstlern aus Deutsch- land, Frankreich, Japan, Österreich und Spanien zur gemeinschaft- lichen Aufführung des Hexameron – und habe unmittelbar darauf alles daran gesetzt, dieses Ereignis für die Platte zu dokumentieren“, berichtet Werner Dabringhaus. 
Johann Blanchard, Leon Buche, Carlos Goicoechea, Caroline Sorieux, Kanako Yoshikane und Claudius Tanski, Professor am Salzburger Mozarteum, teilen sich in das Werk – und zeigen dabei, wie sehr unterschiedlich diese Virtuosenmusik gespielt werden kann. Von einem Wett-Konzertieren kann auch hier keine Rede sein; jeder Hörer wird wahrscheinlich andere Favoriten finden. „Es geht hier nicht um Dominanz, sondern um Vielfalt auf hohem Niveau“, schreibt Dabringhaus im Beiheft. „Danach strebt nicht nur die Musik, sondern dies ist gesellschaftliches Überlebenskonzept für die Zukunft!“ Ein kluges Wort, das man nur unterstreichen kann. 

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