Schon seit geraumer Zeit liegt eine Aufnahme der vier Sinfonien von Robert Schumann auf meinem Schreibtisch. Und ich muss gestehen: Sie gehört zu meinen Favoriten, wenn es um Schumann geht. So federleicht, so charmant und so farbenreich musiziert sind die Werke des Romantikers selten zu erleben.
Zu hören ist die Robert-Schumann-Philharmonie aus dem sächsischen Chemnitz unter ihrem Chefdiri- genten Frank Beermann. Das Orchester ist überregional erstaunlich wenig bekannt; dennoch gehört es zu den herausragenden Klangkörpern im Freistaat Sachsen. Für mich rangiert es gleich hinter der Staatskapelle Dresden und dem Leipziger Gewandhaus an dritter Stelle, geht es um die künstlerische Qualität.
Leider hat die Stadt Chemnitz offenbar bislang nicht begriffen, welches Juwel sie da in ihren Mauern hat. Denn die Musiker sollen in Zukunft nicht nur weiterhin für ein reduziertes Salär aufspielen, sie sollen zudem Teilzeit arbeiten, damit das Orchester die Stadt noch weniger kostet. Und wenn Musiker ausscheiden, dann sollen ihre Stellen nicht neu besetzt werden. So will der neue Generalintendant einsparen, was die Kommune fordert. Wenn es gelingt, dieses Konzept durchzusetzen, dann wird auch in Chemnitz bald auf dem Niveau der Elbland-Philharmonie musiziert werden. Das mag für Städtchen wie Riesa oder Pirna passen – für die Großstadt Chemnitz freilich wäre es ein Armutszeugnis.
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