„Er ist“, seufzte einst Time, nach- dem Arturo Benedetto Michel- angeli ein Amerika-Gastspiel abgesagt hatte, „wie ein großer Fisch, den man manchmal zu Gesicht bekommt, aber nie an die Angel.“ Der Pianist hatte wenig Lust auf Agenten, Kritiker und hustendes Publikum. Wenn ihn aber die Musizierlust packte, dann muss er großartig gespielt haben. Denn sein Ruhm beruhte auf seinem Perfektionismus.
Arturo Benedetti Michelangeli (1920 bis 1995) beschränkte sich auf ein schmales Repertoire, das er mit großer Sorgfalt erarbeitete – immer auf der Suche nach der perfekten Interpretation, die dem Werk rundum gerecht wird, und nach dem optimalen Klang. Er spielte in erster Linie Musik von Ravel und Debussy, sowie einige ausgesuchte Werke der Wiener Klassik und Romantik.
Es gibt nicht wirklich viele Aufnahmen mit Benedetti Michelangeli. Bei Fabula Classica sind kürzlich zwei CD erschienen mit Werken von Chopin, Debussy und einer Klaviersonate von Ludwig van Beethoven. Leider sind die Texte im Beiheft ausschließlich in italienischer Sprache; die Informationen über die Aufnahmen selbst sind mehr als dürftig. Das aber schmälert den Höreindruck nicht. Man wundert sich allerdings, warum derart kantige, eigenwillige und scharf konturierte Interpretationen auf CD nur von den Stars vergangener Generationen zu bekommen sind. Das gibt schon zu denken.
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