Es war die Inhaberin eines CD-Fachgeschäftes, die Peter Kopp, den Leiter des Kammerchores Vocal Concert Dresden, auf die Idee brachte, eine CD mit Kirchenliedern aufzunehmen. Doch bevor es ans Musizieren ging, war zunächst das Programm zusammenzustellen. Diese Aufgabe erwies sich als knifflig, berichtet der Chorleiter: „Gut und gern drei, vier CDs ließen sich mit Liedern füllen, die – selbst bei strenger Auswahl – noch zu den schönsten und wichtigsten gehören würden“, meint Kopp. „Ebenso erforderten die Entscheidung über Melodie- und Textfassungen und die Auswahl der Verse eine gewisse Entschlusskraft.“
So ist eine Einspielung entstanden, die sich klug beschränkt auf schlichte, weder übermäßig modern-ambitionierte noch besonders altertümliche Chorsätze. Auch gesungen wird schlicht und innig. Der Chorklang überzeugt durch absolute Klarheit und Geradlinigkeit. Das passt zum Kirchenlied perfekt. Im Mittelpunkt dieser Aufnahme stehen die alten Melodien, wobei man sich zugegebenerweise eine noch bessere Textverständlichkeit wünschen würde. An der Orgel lässt sich Sebastian Knebel hören – dezent, aber zugleich abwechs- lungsreich in Klang und Gestaltung. Eingespielt wurde die CD in der Kirche des Dorfes Polditz unweit von Leisnig in Sachsen, auf halbem Wege zwischen Grimma und Döbeln. So ist diese Aufnahme meines Wissens tatsächlich die einzige derzeit erhältliche, die das Kirchenlied dort erklingen lässt, wo es seine Wurzeln hat – in der Gemeinde, die sich mit der Kirchenmusik einst ein Zipfelchen himmlische Freude in ihren Alltag geholt hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen