Samstag, 1. März 2014

L'après-midi des flutes (MDG)

Was für ein Sound! Wenn die
14 Berliner Flötisten musizieren, zumeist Solisten der führenden Berliner Orchester, dann ist das ein großartiges Erlebnis. Das Ensemble hat sich 1996 um Andreas Blau formiert. Der Soloflötist der Berliner Philharmoniker hatte die Idee, die Riege der im Orchester üblichen Flöten, vom Piccolo bis zur Alt-, mitunter auch zur Bass-Querflöte, durch Instrumente in der ganz tiefen Lage zu ergänzen. Sie sehen futuristisch aus – und ermöglichen es den Musikern, sich auch an sinfonische Werke zu wagen. 

Auf dieser CD sind Stücke aus der Zeit des Fin de Siècle zu hören. Das Programm reicht von dem berühmten Hummelflug aus der Oper Das Märchen vom Zaren Saltan von Nikolai Rimski-Korsakow über die Bläserserenade op. 7, die einst dem jungen Richard Strauss eine Stelle als zweiter Kapellmeister der Meininger Hofkapelle einbrachte, bis hin zu jener Serenade, mit der sich seinerzeit Antonin Dvorák Brahms empfahl. Emil Nikolaus von Reznicek (1860 bis 1945) ist vertreten mit der Ouvertüre zu seiner Oper Donna Diana – ein charmantes Stück, das im Zusammenhang mit der Fernsehsendung „Erkennen Sie die Melodie“ bekannt geblieben ist. 
Am besten aber gefallen mir die vier Werke von Claude Debussy; die Bearbeitung für die 14 Berliner Flötisten lässt ein ganzes Spektrum von Klangfarben aufscheinen. Nie zuvor hat das Prélude à l'après-midi d'un Faune so geflirrt und gefunkelt; man hört förmlich, wie die Sonnenstrahlen durch die Blätter blinzeln und die Gräser flüstern. Auch das berühmte Claire de lune wirkt wie verzaubert. Das ist wirklich beeindruckend – bravi, und mehr davon! 

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