Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776 bis 1822) ist ohne Zweifel einer der ganz großen Schriftsteller der deutschen Romantik. Der Jurist und spätere preußische Kammergerichtsrat liebäugelte allerdings zeitlebens mit einer ganz anderen Muse. Nicht nur seine Figuren wie der Kapellmeister Johannes Kreisler bezeugen seine Leidenschaft für die Musik. Auch seine Namenswahl – eigentlich hatte Hoffmann die Vornamen Ernst Theodor Wilhelm – sowie viele eigene Kompositionen geben Auskunft darüber, wo er seine Vorbilder sah.
Hoffmann, obwohl selbst evangelisch, hat seine Kirchenmusik kurioserweise für den Gebrauch im katholischen Gottesdienst geschrieben. Entsprechend prächtig klingt sie auch, mitunter wie eine Kombination aus Mozart und Palestrina – doch es ist keine Kopie der großen Meister, es bleibt immer Hoffmann. Der Romantiker war ein versierter Komponist; man staunt, dass er mit seinen Werken zu Lebzeiten nicht mehr Erfolg hatte. Dass er musikalisch durchaus eigene Wege ging, zeigt nun eine CD aus dem Hause cpo. Sie enthält die Messe in d-Moll sowie das Miserere, in einer sehr schönen Einspielung mit einer handverlesenen Sängerriege sowie dem WDR Rundfunkchor und dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Rupert Huber.
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