Mit dem Barock ging nicht nur für Laute und Blockflöte, sondern auch für Blechbläser eine Blütezeit zu Ende. Das Biedermeier konnte mit ihrem Klang offenbar wenig anfangen. Obwohl die Instrumente immer perfekter wurden, hat keiner der Romantiker ein Konzert sie kompo-niert. Nach der Erfindung des Ventils waren die Blechbläser zwar in der Lage, die volle chromatische Bandbreite an Tönen zu spielen – doch Trompeten und der Posaunen erklangen nunmehr überwiegend in Militärkapellen, der sogenannten
„U-Musik“ oder aber im Posaunenchor. Selbst im Orchester waren sie, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, allenfalls als Klangfarbe gefragt.
Wie hätte es geklungen, wenn Komponisten wie Anton Bruckner, Johan- nes Brahms oder Robert Schumann Werke für Blechbläser-Ensemble geschrieben hätten? Die Musiker von Septura haben es ausprobiert; das Ergebnis ist auf dieser CD zu bestaunen – und fasziniert wird der Zuhörer feststellen, dass ein Blechbläserseptett eigentlich die perfekte Besetzung ist, um Orgelsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu spielen. Auch die Motetten von Bruckner beispielsweise wirken wie eigens für Bläser komponiert. Und das liegt nicht nur an den cleveren Arrangements, die überwiegend Septura-Trompeter Simon Cox geschaffen hat. Die sieben Musiker an Trompeten, Posaunen und Tuba erweisen sich als Könner; wer hätte gedacht, dass Blechbläser eine derart breite Palette an Klangfarben aufbieten können? Bravi!
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