Weihnachten in Neapel um 1700 – das muss ein klangvolles Fest gewesen sein. Geprägt wurde es in erster Linie durch die Werke zweier Komponisten: Gaetano Veneziano (1656 bis 1716), ein Schüler von Francesco Provenzale, schrieb Musik für die Kirchen und Klöster. Und Alessandro Scarlatti (1660 bis 1725), zeitweilig am Hofe des Vizekönigs als Kapellmeister tätig, schuf Werke, die zumeist eher im weltlichen Bereich erklungen sein dürften. Auf dieser CD sind zwei seiner Zwölf Sinfonie di concerto grosso zu hören.
Das Ensemble Odyssee hat zudem drei Vertonungen von Lesetexten für die Nokturnen in der Christnacht eingespielt. Ob Gaetano Veneziano noch weitere der insgesamt neun Lesungen vertont hat, ist nicht bekannt – aber diese hier sind festlich, ja, überraschend prächtig. Eine dieser leziones singt Countertenor Filippo Mineccia, die beiden anderen Sopranistin Jenny Högström. Geradezu üppig besetzt ist schließlich Venezianos Pastorale a quattro voci con tromba e flauti. Dieses Werk zeigt noch einmal deutlich, wie aufwendig und virtuos in Neapel seinerzeit Weihnachten gefeiert wurde.
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