In Iserlohn, wo ein ausgesprochen renommiertes Gitarren-Symposion stattfindet, wurde er bestaunt: Beim
5. Internationalen Gitarrenwettbe- werb, dem höchstdotierten in Deutschland, erregte Junhong Kuang schon bei seinem Debüt 2012 Aufsehen. Damals belegte er den dritten Platz, obwohl er gerade einmal zwölf Jahre alt war. Mit
14 Jahren durfte der junge Virtuose in Iserlohn bereits im Eröffnungs- konzert spielen, und belegte im Wettbewerb Platz zwei. Das ist ein ziemliches Wunder, denn das Festival gilt als eine Art Familientreffen der weltbesten Gitarristen, und zugleich als Sprungbrett für eine internationale Konzertkarriere.
Junhong Kuang, der aus Tibet stammt, übt seit seinem sechsten Lebens- jahr auf dem Instrument. Irgendwann hat er allerdings beschlossen, dass er nicht, wie sein Vater, Rockgitarrist werden möchte. So spielte er 2009 am Sichuan-Konservatorium in Chengdu vor – und seitdem besucht er vormittags dort die Schule, und am Nachmittag übt er, viele Stunden täglich. Das hat sich ausgezahlt. Denn mit Unterstützung durch seinen Professor Xu Bao ist aus dem Jungen ein virtuoser Gitarrist geworden, der in bedeutenden Konzertsälen gastiert und zudem etliche wichtige Wettbewerbserfolge vorzuweisen hat. So hat er mittlerweile selbst in der Carnegie Hall in New York gespielt, wo ihn das Publikum mit Standing Ovations feierte. Sein Debütalbum ist nun im Rahmen der Laureate Series bei Naxos erschienen. Wer es nicht weiß, der wird gar nicht bemerken, dass die anspruchsvolle Gitarrenmusik auf dieser CD, von Bach bis Castelnuovo-Tedesco, durch einen Jungen vorgetragen wird. Junhong Kuang spielt technisch unglaublich perfekt, und mit tief empfundenem Ausdruck. Bravo!
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