Dass das Werk von Jan Dismas Zelenka (1679 bis 1745) zunehmend wiederentdeckt wird, liegt nicht zuletzt an dem großen Engagement, mit dem Ludwig Güttler und seine Ensembles Musik aus langjährigem Archivschlaf erweckt haben, die einst am Dresdner Hof erklungen ist. Auch die Zelenka-Renaissance, die in jüngster Vergangenheit eine Vielzahl beeindruckender CD-Veröffentli- chungen hervorgebracht hat, hat letzten Endes ihre Wurzeln in der Initiative des rührigen Dresdner Trompeters.
Zelenka gehört zu den bedeutenden Komponisten des 18. Jahrhunderts. Er kam als Kontrabassist an den Dresdner Hof, und wurde durch seinen Dienstherrn sehr gefördert. So erhielt er Unterricht in Wien beim kaiser- lichen Hofkapellmeister Johann Joseph Fux. Zuständig war Zelenka in erster Linie für die Kirchenmusik; 1735 erhielt er dann auch den Titel des Kirchencompositeurs. Zelenka erweist sich als Individualist, der musi- kalisch sehr eigene Wege fand. So sind seine Werke höchst unkonven- tionell, originell und faszinierend.
Das vorliegende Album stellt einige geistliche und weltliche Werke Zelenkas in Einspielungen aus den 80er und 90er Jahren vor. So erklingt die Missa Dei Patris, gesungen von Venceslava Hruba-Freiberger, René Jacobs, Reinhart Ginzel, Olaf Bär und dem leider mitunter etwas schwächelnden Thüringischen Akademischen Singkreis. Zu hören sind zudem das Laudate pueri, gesungen von Peter Schreier, und das Confitebor tibi Domine, gesungen von Olaf Bär. Auch drei der eigenwilligen Capricci Zelenkas erfreuen den Zuhörer. Es musizieren die Virtuosi Saxoniae unter Leitung und zumeist auch mit Ludwig Güttler.
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