„La Première Sonade de ce Recüeil fut auscy la première que je composai et qui ait été composée en France“, schreibt Francois Couperin (1668 bis 1733) im Vorwort zur Edition von Les Nations: Sonades et suites de simphonies en trio. „L'Histoire même en est singulière. Charmé de celles de Signor Corelli, dont j'aimeray les œuvres tant que je vivray, ainsi que Les Ouvrages francois de Monsieur de Lulli, j'hasarday d'en composer une que je fis exécuter dans le Concert où j'avois entendu celles de Corelli.“ In den vier Abschnitten dieses Werkes, gewidmet jeweils Frankreich, Spanien, Rom sowie dem Haus Savoyen, das nicht nur das Piemont, sondern auch das Königreich Sardinien regierte (und später die Könige von Italien hervorbrachte), kombiniert Couperin je eine Sonate nach italienischem Vorbild mit einer traditionellen französischen Suite. Das Alte-Musik-Ensemble der renommierten Juilliard School in New York City hat diese spektakuläre Sammlung nun auf zwei CD bei Naxos eingespielt. Mitglieder von Juilliard Baroque sind nicht etwa Studierende dieser hochangesehenen Musikhochschule, sondern gestandene Profis. Sie musizieren versiert, aber auch mit einer gehörigen Portion Abgeklärtheit.
Der Musikgeschmack das französischen Hofes war zur Zeit Couperins ziemlich konservativ; insbesondere auch im Bereich der Oper waren Innovationen aus Italien gar nicht willkommen. Insofern war es ziemlich kühn von dem Komponisten, neue italienische Ideen und französische Traditionen miteinander zu verknüpfen. Den Mut, den Couperin seinerzeit hatte – er trieb das Experiment soweit, dass er Werke unter Pseudonym verfasste und als italienische aufführen ließ – wünschte ich mir in der Interpretation gespiegelt: Mehr Esprit, mehr Glanz, mehr Temperament. So ganz zufrieden macht mich daher diese Aufnahme nicht.
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